Forellenangeln für Einsteiger: Ausrüstung, Köder, Technik

Titelbild: Forellenangeln am Forellensee

Um beim Forellenangeln erfolgreich zu sein, musst du einige Dinge beachten: Die korrekte Ausrüstung, die richtige Wahl des Köders und auch die Platzwahl spielen beim Angeln auf Forellen eine essentielle Rolle. Wir möchten dir hier einen Leitfaden an die Hand geben, mit dem du garantiert am Forellensee erfolgreich bist. Außerdem geben wir dir zusätzliches Wissen zum Angeln auf Forelle in Form von Videos an die Hand, mit denen du dein Angelwissen noch weiter vertiefen kannst.

Rute und Rolle für das Angeln auf Forelle

Für den Anfang reicht eine Rute (Steck- oder Teleskoprute) völlig aus. Sie sollte über 3,60 m Länge haben (bis ca. 3,90 m). Eine Match- oder Feederrute geht ebenfalls. Das Wurfgewicht sollte um 20 g bis 30 g sein.

Dazu eine 2.500 – 3.000er Rolle, die mit monofiler Schnur (Stärke ca. 0,20 mm) oder geflochtener Schnur (0,10 – 0,12 mm) gespult ist. Geflochtene Schnur ist an großen Seen zu empfehlen, wenn du weiter werfen musst.

Für jede Rute solltest du einen Rutenhalter einpacken.

Zubehör für das Forellenangeln: Das muss in deine Tackle-Box

  • Vorfächer für die Posen-Montage: ca. 80 cm lang, Stärke 0,16 – 0,18 mm (0,20 mm für sehr große Fische)
  • Vorfächer für die Sbirolino-Montage: ca. 2 m lang – ebenfalls Stärke 0,16 – 0,18 mm
  • Haken mit Vorfach in den Größen 10 – 12
  • 1 – 2 Sbirolinos (schnell und langsam sinkend), 10 – 15 g
  • Schnurstopper: Aus Umweltgründen benutzt du am besten Faden-Schnurstopper aus Baumwolle
  • 3-fach Wirbel: Damit du die Haken einfach austauschen kannst und die Schnur nicht verdrallt
  • Bleischrot zum Austarieren
  • Snaps
  • Fluocarbonvorfach für die Spoon-Montage (Stärke 0,16 – 0,18 mm)

Diese Köder haben sich am Forellensee bewährt

Naturköder für Forellen

  • Bienenmaden
  • 1 – 2 Spoons (1,5 – 2 g)
  • Powerbait in weiß, Schwarz und eventuell Braun

Kunstköder

  • 1 – 2 kleine, weiche Twister
  • 1 – 2 Forellenstreamer (Wully Bugger)
  • Eingelegte Gummiköder (z.B. in Knoblauch- oder Käseöl)

Dieses Zubehör musst du immer am Forellensee dabei haben

Als Angler musst du natürlich noch weiteres Zubehör dabei haben, damit du deinen Fang waidgerecht landen und versorgen kannst:

  • ausreichend großer Kescher – am besten gummiert
  • Maßband (am Forellensee sind die Fische aber in aller Regel maßig)
  • Schlagholz zum Betäuben
  • ein Messer
  • Hakenlöser und Zange
  • eine Schere – um Schnur-Enden zu kürzen ist ebenfalls praktisch

Infos findest zu den einzelnen Teilen und wie du sie richtig einsetzt findest du in diesem Video:

Strategien, die beim Forellenangeln erfolgreich sind

Beißzeiten

Am aktivsten sind die Forellen früh morgens direkt nach dem Sonnenaufgang. Es lohnt sich also unbedingt, möglichst zeitig am Gewässer zu sein. Aber auch der späte Nachmittag oder frühe Abend kann noch gute Fangerfolge bringen.

Gute Angelplätze

Neben der Uhrzeit ist die Wahl des optimalen Angelplatzes wichtig. Gute Stellen sind zum Beispiel der sauerstoffreiche Zulauf. Daneben ist der Ablauf als tiefste Stelle im Teich ein Platz, an dem die Fische häufig gerne stehen.

Achte einmal auf die Windrichtung: Die Luftbewegung treibt das Futter in eine Ecke des Teiches, wo es sich dann sammelt. Und so halten sich hier meist viele Fische auf.

Stichwort Wassertiefe: Hier kommt es etwas auf die Jahreszeit an. Im Winter etwa stehen die Fische häufig an den tiefen Stellen. Die Tageszeit hat ebenfalls einen Einfluss. So sind die Forellen morgens ebenfalls eher in den tieferen Zonen unterwegs, während du sie mittags vielfach nahe unter der Wasseroberfläche schwimmen siehst.

Mit einer sogenannten Pol-Brille kannst die Fische im Wasser besser erkennen, da sie die Lichtstrahlen polarisiert und Spiegelungen filtert. Richte dann deine Posenmontage im Mittelwasser aus oder lass‘ deine Köder entsprechend mehr oder weniger weit absinken.

Gut zu wissen: Wenn die Forellen eingesetzt werden, halten sie sich häufig erst einmal am Rand auf, um sich einen geeigneten Standplatz zu suchen. Mache dir dieses Wissen zunutze und werfe anfangs nur ein bis zwei Meter aus!

TIPP Lege beim Auswerfen immer den Finger an die Schnur. Mit der Spannung sorgst du dafür, dass sich die Montage im Wurf „streckt“ und weniger zum Verheddern neigt. Die allgemeinen Basics zum Angeln findest du im nächsten Video

 

Fischen mit geformtem Teig

Einer der fängigsten Köder für Forellen ist Powerbait – besonders in der Kombination hell und dunkel. Deshalb solltest du dir in jedem Fall zwei, drei Dosen einpacken: z.B. in den Farben weiß, schwarz und braun. Miteinander kombiniert und richtig geformt läuft der Köder attraktiv im Wasser und duftet verführerisch.

Das Formen erfordert am Anfang etwas Übung – aber keine Sorge: mit der Zeit hast du den Bogen sicher heraus. Schaue dir einfach das folgende Video an.

Es gibt eine etwas vereinfachte Form, die aber für Einsteiger bestens funktioniert. Deshalb fügen wir dir hier ergänzend noch den Video-Link mit ein: Einfacher Teigköder.

Schleppe erst einmal den Rand entlang. Zähle am besten nach dem ersten Auswerfen mit, wie lange der Köder braucht, um auf dem Grund anzukommen. Willst du beim nächsten Wurf eher im Mittelwasser angeln, dann kannst du entsprechend kürzer zählen. Beim Auswerfen den Finger an die Schnur nehmen, um so vor dem Aufkommen auf der Wasseroberfläche etwas Spannung zu haben.

Wann musst du den Anhieb setzen?

Wenn du in der Rutenspitze ein Vibrieren wahrnimmst, dann öffne den Bügel. Jetzt noch nicht den Anhieb setzen! Lass‘ den Fisch erst in Ruhe den Köder nehmen. Kurbele behutsam ein, um Kontakt zum Fisch zu bekommen. Erst jetzt setzt du den Anhieb. Wenn du mit Spoons angelst, setzt du den Anhieb direkt beim Biss.

Spoons als Teig-Alternative

Wenn dir das Teig-Formen zu umständlich ist, kannst du an deine Sbirolinomontage aber auch einen Spoon anhängen. Das funktioniert nämlich mit der Einsteigerausrüstung genauso gut. Günstig ist es, wenn du ein 0,16 – 0,18er Fluocarbonvorfach verwendest. Sie sinkt besser, als die „normale“ monofile Schnur – du kannst diese jedoch genauso verwenden.

Mit welchen Tricks du dabei auch mit einer Einsteigerrute erfolgreich bist, verrät dir Hubertus zusammen mit unserem Spoon-Spezialisten Stephan in diesem Video.

Das sind die fängisten Montagen am Forelensee

MONTAGE 1: Posenmontage

Die klassische Posenmontage mit einer Bienenmade ist eine der bewährtesten Strategien. Du kannst sie einfach auslegen oder wahlweise auch langsam schleppen im Mittelwasser oder oberflächennah. Probiere aus, was an deinem Gewässer am effektivsten ist.

Das brauchst du:

  • Forellenrute mit einem Wurfgewicht von ca. 5 – 15 g
  • Rolle 2.000 – 3.000er
  • monofile Schnur 0,18 – 0,20
  • 5 g Pose (z.B. Tremarella-Pose)
  • Beschwerung aus Glas 10 g (statt Bleischrot)
  • Gummiperle
  • 3-fach Wirbel (klein)
  • Vorfach 60 – 80 cm und Haken 6 – 8, feindrahtig (mit Bienenmade als Köder)
  • oder Vorfach 1 – 1,20 m zum Angeln mit Powerbait

TIPP Warum Glas als Beschwerung? Unter Wasser halbiert sich das Gewicht bei Glas. Zum Werfen hast du damit das doppelte Gewicht zur Verfügung und so eine größere Wurfweite. Willst du allerdings in der Tiefe fischen, dann ist Blei die bessere Wahl, da der Glaskörper leichter auftreibt.

Wenn du mit zwei Ruten angelst, kannst du die Posenmontage passiv einsetzen, während du mit der zweiten Rute aktiv fischst. Die richtige Montage ist gar nicht schwierig. Hubertus zeigt sie dir:

MONTAGE 2: Sbirolino-Montage

Hubertus schwört auf die Sbirolinomontage zum aktiven Angeln, weil sie sehr verlässlich funktioniert.

Das brauchst du:

  • Forellenrute 3,60 – 3,90 m (Steck- oder Teleskoprute mit weicher Spitze), WG ca. 25 g
  • Spinn-Rolle 2.000 – 3.000er
  • geflochtene Schnur 0,20er
  • 20 g Sbirolino, sinkend
  • Gummiperle/Gummistopper
  • 3-fach Wirbel (klein)
  • Vorfach 1,50 – 2 m und Haken 6 – 8, feindrahtig
  • Powerbait Teig (hell)

Wie man die Montage baut und erfolgreich damit fischt, siehst du im Video:

MONTAGE 3: Pilot-Kugel-Montage

Wenn die Fische sich direkt unter der Wasseroberfläche tummeln, schlägt die Stunde der Pilotkugelmontage. Dieser Auftriebskörper läuft direkt auf dem Vorfach und sorgt so dafür, dass du deinen Köder knapp unter der Oberfläche anbieten kannst.

Hierzu baust du deine Sbirolino-Montage einfach um. Beim Vorfach musst du die Schlaufe entfernen, damit du die 10 g Pilotkugel aufziehen kannst. Danach bindest du eine Schlaufe (Chirurgenknoten) und verbindest Hauptschnur und Vorfach mit dem Schlaufe-in-Schlaufe-Knoten. Der Gummistopper sorgt für die richtige Distanz zum Sbirolino. Eine Bienenmade an den Haken und schon kann es losgehen. Dass diese Montage (ab Minute 19:05) erfolgreich ist, zeigt das Video:

MONTAGE 4: Spoon-Fischen

Zu Recht beliebt ist das Spoon-Fischen: Die leuchtenden Kunstköder sind schnell und unkompliziert montiert. Ideal sind sie natürlich in Verbindung mit den Ultra-Leicht Ruten. Für den Anfang reicht aber eine Einsteigerrute (Match- oder auch Feederrute) und ein Sbirolino oft schon aus, um Spoons erfolgreich einzusetzen.

TIPP von unserem Ultra-Light Experten Stephan: An den gekauften Spoons ist vorne meist ein Sprengring angebracht. Knipse diesen einfach ab – dann läuft der Spoon besser! Er soll im Wasser „paddeln“ und nicht drehen.

Zugrunde gelegt wird bei dieser Variante wieder die Sbirolino-Montage mit einem ca. 2 m langen Fluocarbonvorfach. Dort bindest du mit dem Clinch-Knoten einen kleinen Snap an. So kannst du unkompliziert die Spoons wechseln. Wähle ähnlich wie beim Teig am besten eine hell-dunkle Farbkombination aus.

Eine lockere Bremseinstellung hilft, dass du weniger Fehlbisse bekommst. Nach dem Auswerfen kurbelst du die Schnur einfach langsam und gleichmäßig ein. Im Grunde kannst du hier ähnlich wie beim Sbirolinofischen vorgehen. Wenn du einen Biss hast, kannst du die Bremse zum Drillen noch etwas fester drehen.

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