

Kunstköder
Im Unterschied zu Naturködern bezeichnet der Begriff Kunstköder all diejenigen Köder, die nicht natürlichen Ursprungs sind. Naturköder überzeugen den Fisch in der Regel dadurch, dass sie entweder der natürlichen Nahrung der Fische entsprechen (z.B. Köderfisch) oder durch ihren Geruch, Geschmack und Konsistenz die Aufmerksamkeit der Fische auf sich ziehen. Kunstköder werden in den allermeisten Fällen beim Raubfischangeln eingesetzt und bestehen aus Metall, Plastik, Holz oder Gummi. Nichts also, was die Fische vom natürlichen Speiseplan kennen. Auch die beim Fliegenfischen verwendeten künstlichen Fliegen werden zu den Kunstködern gezählt.
Diese Kunstköder gibt es
Wir als Angler müssen diese Imitate also so zum Leben erwecken, dass der Jagdinstinkt der Räuber sie zur Attacke auf den Köder verleitet. Kunstköder können nicht einfach ausgeworfen und ruhig liegen gelassen werden, sondern müssen aktiv vom Angler geführt werden. Dies geschieht, indem der Köder ausgeworfen und in verschiedenen Geschwindigkeiten oder durch Bewegungen der Angelrute wieder eingeholt wird. Auf die Führungstechnik der einzelnen Kunstköderarten gehen wir im jeweiligen Artikel nochmals ein.
Die meisten regelmäßig verwendeten Kunstköder lassen sich in folgende Kategorien zusammenfassen:
- Gummiköder
- Wobbler / Hardbaits
- Spinner
- Blinker
- Künstliche Fliegen
Diese Unterteilung lässt sich noch beliebig verfeinern. So finden sich in der Kategorie “Blinker” wiederum auf bestimmte Einsatzbereiche spezialisierte Varianten, wie etwa Küstenblinker, zum Angeln auf Meerforelle oder andere Salzwasserfische, oder Spoons. Das sind extrem kleine und leichte Blinker zur Angelei auf Forellen im Süßwasser. Schau doch mal in die anderen Artikel rein, um mehr zu den unterschiedlichen Varianten zu erfahren. Die Links dazu findest du weiter unten.
Welcher Kunstköder ist am besten?
Diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten, da hier äußerst viele Faktoren gleichzeitig wirken: Gewässertyp, Jahreszeit, Witterung, Temperatur, Wassertrübung, natürliches Nahrungsangebot und zu guter Letzt die persönliche Vorliebe des Anglers sind hier nur einige Beispiele. Du musst hier also in allererste Linie deine eigenen Erfahrungen machen. Ein Geheimrezept, das überall wirkt, gibt es nicht. Trotzdem können wir dir die Auswahl des richtigen Köders erleichtern.
Auf folgende Faktoren solltest du bei der Auswahl des Köders achten
1. Größe und Gewicht
- Größe: Der von dir verwendete Köder sollte ungefähr der natürlichen Nahrung entsprechen.
- Gewicht: Für den Fisch ist das Ködergewicht zwar weniger wichtig, wohl aber für dich als Angler. Je schwerer ein Köder ist, desto höhere Wurfweiten kannst du damit erzielen. Das kann wichtig sein, um überhaupt im interessanten Bereich angeln und die Fische erreichen zu können. Gleichzeitig benötigst du bei starker Strömung oder großen Wassertiefen ein gewisses Mindestgewicht, damit dein Köder nicht abgetrieben bzw. von der Strömung dauerhaft an die Oberfläche gedrückt wird.
2. Farbe und Laufverhalten
- Farbe: Hier gibt es einige Faustregeln, an denen du dich orientieren kannst. Bei hellem Wetter und klarem Wasser solltest du zu natürlichen Farben (z.B. weiß, braun, blau, grün) greifen. Bei trübem Wetter und trübem Wasser lohnt sich ein Versuch mit sogenannten Schockfarben, wie etwa neongelb/-grün, pink oder rot. Geheimtipp: in der Nacht funktionieren schwarze Köder häufig gut, da sie auch bei wenig Licht einen hohen Kontrast bilden. Eine Imitation der natürlichen Beute im Gewässer ist unabhängig vom Wetter immer einen Versuch wert.
- Laufverhalten: Unterschiedliche Ködertypen machen mehr oder weniger viel “Alarm” unter Wasser. Je mehr Schwingungen von einem Köder ausgehen, desto “aggressiver” läuft er. Manche Köder wie etwa Wobbler oder Jerkbaits sind deswegen auch mit zusätzlichen Rasseln ausgestattet. Vor allem in warmem Wasser und im Sommer sind aggressive Köder ein guter Tipp. Bei kalten Temperaturen kann aber auch das Gegenteil, d.h. eine dezente und unauffällige Aktion (wie etwa bei sogenannten “No Action”-Gummiködern) der Schlüssel zum Erfolg sein.
Wie du siehst, kann aus der Angelei mit Kunstködern eine ganze Wissenschaft gemacht werden. Vielen Anglern bereitet es Freude, ihre Fähigkeiten beim Angeln mit Kunstködern zu verbessern und immer neue Methoden zu finden, zum Fangerfolg zu kommen. Sollte dich die Flut der Informationen, gerade als Angelanfänger, überfordern, kannst du jedoch auch ganz pragmatisch mit dem Kunstköderangeln beginnen.
Tipps fürs Kunstköderangeln
- Suche dir ein Gewässer in deiner Nähe aus und informiere dich über den Bestand: Welche Fische werden dort besonders häufig gefangen? Das funktioniert entweder im Internet oder auch beim lokalen Angelladen.
- Wähle dir eine Handvoll einfach zu führender Köder für deinen Zielfisch aus: Fürs Hechtangeln könnten das z.B. ein kupferfarbener Spinner und je ein Gummifisch in einer Natur- und einer Schockfarbe (z.B. weiß und neongrün) sein.
- Beschränke dich auf diese Köder und sammle deine eigenen Erfahrungen damit. Es ist völlig normal, dass du an einigen Angeltagen nichts fängst. Mit der Zeit erarbeitest du dir deinen Erfolg!
- Tausch dich mit erfahrenen Anglern vor Ort aus und geht gemeinsam ans Wasser. So kannst du von der Erfahrung anderer profitieren.