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Köderfisch

Ein Köderfisch ist ein toter Fisch, den du als natürlichen Köder beim Angeln verwenden kannst. Raubfische im Süßwasser, vor allem Hecht, Zander oder Wels ernähren sich von anderen Fischen. Doch auch Forelle, Barsch und Döbel oder Rapfen fressen Fisch. Daher kann der Einsatz eines Köderfisches immer eine sinnvolle Alternative zu Kunstködern sein. Im Salzwasser steht bei so gut wie allen Arten zumindest teilweise Fisch auf dem Speiseplan.

Ein ganz wichtiger Punkt vorab: Das Angeln mit einem lebenden Köderfisch ist in Deutschland strengstens verboten! Wirst du damit erwischt, drohen die empfindliche Strafen und sogar der Verlust deines Fischereischeins. Es lohnt also nicht, gegen das Verbot zu verstoßen. Vor allem nicht, weil auch der tote Köderfisch absolut fängig ist!

 

Warum ein toter Köderfisch?

  • Köderfische sind “Original”. Durch ihren natürlichen Geruch und ihre Form schöpfen Raubfische weniger Verdacht als bei künstlichen Ködern.
  • Tote Köderfische sind einfach zu montieren und können auf unterschiedliche Arten angeboten werden, z. B. auf dem Grund, schwebend in der Wassersäule oder in Bewegung gezogen.
  • Gerade in der kalten Jahreszeit wollen Raubfische möglichst wenig Energie für die Nahrungsbeschaffung aufbringen. Ein passiv abgelegter Köderfisch ist leichter zu Fangen als ein bewegter Kunstköder.
  • Köderfische, die im Gewässer vorkommen, in dem du angelst, entsprechen dem natürlichen Beuteschema der Räuber.

 

Welche Fische eignen sich als Köderfische?

Prüfe grundsätzlich immer die geltenden Regelungen an deinem Gewässer. Fische mit einer Schonzeit, darfst du auch außerhalb der Schonzeit häufig gar nicht als Köder verwenden. Gleiches gilt für Fische mit einem Mindestmaß. In manchen Gewässern kann es zudem vorgeschrieben sein, dass nur Fische, die im jeweiligen Gewässer gefangen wurden, als Köderfisch eingesetzt werden dürfen. Prüfe also immer die Regelungen in deinem Erlaubnisschein! Die Größe des Köders sollte sich nach deinem Zielfisch richten. Zander, Aal, Forelle und Barsch bevorzugen eher finger- bis maximal handlange Köderfische. Auch Teile eines Fisches ("Fischfetzen") können sich hier absolut lohnen. Hechte und auch Welse lieben jedoch, vor allem im Winter, große Köder. Daher kann der Köderfisch hier auch mal 25 cm oder größer sein.

 

Beliebte Köderfische sind:

  • Rotauge (Plötze) oder Rotfeder: Ein echter Klassiker, da sie in fast allen Gewässern vorkommen und bei Hecht, Zander und Wels beliebt sind.
  • Laube (Ukelei): Ihre schlanke Form macht sie ideal für Zander, Barsch und Forelle.
  • Barsch: Besonders effektiv für größere Räuber wie Hecht oder Wels.
  • Grundeln: diese invasive Fischart bildet mittlerweile in vielen Gewässern die Nahrungsgrundlage für unsere heimischen Raubfische.
  • Makrele, Stint oder Hering: Meeresfische können im Süßwasser eine echte Geheimwaffe sein, sofern ihr Einsatz erlaub ist.
  • Sandaal: an der Küste gibt es diese häufig als Köder im Angelladen zu kaufen.

 

Was ist wichtig beim Köderfischangeln?

Verwende frische Köderfische, denn diese fangen deutlich besser als tiefgefrorene Köder. Naht der Winter oder hast du nicht die Möglichkeit direkt am Wasser Rotaugen oder Barsche zu fangen, sind tiefgefrorene Fische natürlich eine Alternative. Am besten eignen sich die Fischarten, die auch natürlich im Gewässer vorkommen. Gerade Köder wie Makrelen und Heringe sind im Winter effektiv und definitiv einen Versuch wert. Damit sie sich länger halten, vakuumierst du deine Köder vor dem Einfrieren einzeln ein. So kannst du sie bei Bedarf einzeln entnehmen. Damit hast du auch in der kalten Jahreszeit immer ausreichend Köder parat.

Tipp: Vor dem Angeln solltest du die Köder vollständig auftauen. Eine Ausnahme ist das Angeln mit der Grund- und Posenmontage. Hier lassen sich die Köder in gefrorenem Zustand häufig besser werfen, da sie nach dem Auftauen schnell weich werden.

 

So setzt du den toten Köderfisch richtig ein

Der tote Köderfisch ist ein äußerst vielseitiger Köder, den du auf verschiedene Arten präsentieren kannst. Mit den richtigen Techniken kannst du deine Chancen auf einen erfolgreichen Fang deutlich erhöhen.

 

Angeln mit der Pose

Beim Posenangeln kannst du den Köderfisch knapp über dem Grund oder in der Wassersäule anbieten. Damit das optimal funktioniert, beachte folgende Tipps:

  • Haken richtig platzieren: Ein System mit ein oder zwei Drillingen ist ideal. Platziere einen Haken im Rücken des Köderfisches und einen weiteren in der Nähe der Brustflosse. So hängt der Köder waagerecht im Wasser und bewegt sich bei leichtem Wind natürlich – das weckt die Aufmerksamkeit von Raubfischen wie Hechten.
  • Pose mit passender Tragkraft: Die Pose sollte genügend Auftrieb haben, um sowohl den Köderfisch als auch die Bebleiung tragen zu können.
  • Schwimmblase aufstechen: Stich mit einem Messer die Schwimmblase des Köderfisches auf, damit er waagerecht unter Wasser steht und nicht unnatürlich aufschwimmt.

 

Grundangeln mit totem Köderfisch

Beim Grundangeln liegt der Köderfisch am Boden oder schwebt knapp darüber. Das ist ideal für Zander und Hechte, die häufig am Grund jagen. So bereitest du die Montage vor:

  • Laufbleimontage: Verwende ein leichtes Laufblei. Es sollte so leicht wie möglich sein, solange der Köder nicht von der Strömung abgetrieben wird.
  • Aufgezogener Köderfisch: Fädle den Köderfisch mit einer Ködernadel vom Maul her auf das Vorfach. Der Haken sollte rechtwinklig abstehen und aus dem Maul des Fisches austreten, damit er beim Biss sauber greift. Diese Montage eignet sich besonders für die Verwendung von Einzelhaken.
  • Auftrieb schaffen: Wenn du den Köder etwas über dem Grund schweben lassen möchtest, kannst du ein auftreibendes Material wie Balsaholz oder Styropor in den Fischkörper einsetzen. So wirkt er lebendiger und ist für Raubfische leichter zu entdecken. Außerdem hältst du deinen Köder damit außerhalb der Reichweite von nervigen Krabben oder Grundeln, die den Köderfisch unter Umständen anknabbern.

 

Methoden für Das aktive Angeln mit Köderfisch

  • Schleppangeln: Der Köderfisch wird beim Schleppangeln hinter dem Boot durchs Wasser gezogen. Montiert wird er dafür an einer speziellen Schleppmontage. Diese Methode eignet sich gut, um größere Wasserflächen nach Raubfischen abzusuchen.
  • Drachkovitch-System: Eine eher fortgeschrittene Technik. Dabei wird der Köderfisch am sogenannten Drachkovitch-System aktiv geführt, ähnlich wie ein Kunstköder.

Mit dem richtigen toten Köderfisch und einer passenden Montage kannst du gezielt Raubfische wie Hecht und Zander fangen. Achte dabei immer auf waidgerechte Methoden und passe deinen Köder an Zielfisch und Gewässer an.

Kennst du schon diese Angelbegriffe?

 

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