
Bissanzeiger
Die besten Montagen und modernsten Köder helfen dir beim Angeln nichts, wenn du nicht erkennst, dass ein Fisch am anderen Ende der Schnur anbeißt. Welcher Bissanzeiger verwendet wird, hängt ganz von der Angelmethode und der Situation an deinem Gewässer ab. Wir möchten dir einen Überblick über die einzelnen Varianten geben.
Bisserkennung beim Spinnfischen
Beim aktiven Angeln ist dein Köder stets in Bewegung und du hast über deine Schnur einen direkten Kontakt zum Köder. Den intuitivsten Bissanzeiger hast du immer bei dir: und zwar deinen Zeigefinger! Moderne Angelruten sind sehr feinfühlig und übertragen die Bewegung deines Köders direkt bis ins Handteil, vor allem mit geflochtener Schnur. Wenn du die Spitze deines Zeigefingers auf dem Rutenblank (also vor dem Rutengriff) ablegst, spürst du auch vorsichtige Bisse. Beobachte beim Spinnfischen außerdem immer deine Schnur, gerade beim Gummifischangeln äußern sich vorsichtige Bisse manchmal nur durch ein sanftes, aber gut sichtbares Rucken in der Schnur.
Als generelle Regel gilt: Wenn du dir unsicher bist, ob du gerade einen Biss hattest, solltest du lieber einmal zu viel Anschlagen als einmal zu wenig.
Bissanzeiger beim passiven Angeln
Beim passiven Angeln wird deine Rute normalerweise abgelegt. Du hast sie nicht immer in der Hand und spürst nicht, ob sich am anderen Ende der Schnur etwas bewegt. Du brauchst also Hilfsmittel, die dir entweder optisch oder mit einem Ton signalisieren, dass ein Fisch sich für deinen Köder interessiert.
Pose, Rutenspitze & Knicklicht:
Pose / Schwimmer: Für viele noch immer der geliebte Klassiker unter den Bissanzeigern. Eine sensibel ausgebleite Pose zeigt dir nicht nur an, dass ein Fisch den Köder bewegt, sondern auch, in welche Richtung sich der Fisch mit dem Köder bewegt. Dies ermöglicht eine präzise Reaktion auf Bisse. Du musst jedoch deine Pose konstant und sehr genau beobachten. Bei fließenden Gewässern musst du deine Pose außerdem regelmäßig neu auswerfen, sobald sie am interessanten Angelbereich vorbei getrieben ist.
Rutenspitze: Vor allem spezielle Ruten zum Grund- oder Feederangeln verfügen über eine sehr sensible und dünne Spitze. Nachdem du deine Montage ausgeworfen und am Grund abgelegt hast, holst du lose Schnur ein und hältst deine Schnur so auf Spannung. Die sensible Rutenspitze zeigt dir so auch kleinste Zupfer an. Bei starker Strömung kann diese Art der Bissanzeige an ihre Grenzen kommen, falls die Strömung deine Rutenspitze dauerhaft in Bewegung hält.
Knicklichter: Beim Nachtangeln kannst du deine Post oder deine Rutenspitze mit einem Knicklicht versehen. Dadurch erkennst du Bisse auch im Dunklen zuverlässig.
Aalglöckchen & Elektronischer Bissanzeiger
Glöckchen: Viele Angler schwören auf die sogenannte Aalglocke, während andere Angler sie hassen. Diese kleinen Glöckchen kannst du an deiner Rutenspitze befestigen. Sobald ein Fisch stark genug an der Schnur zieht, bewegt sich deine Rutenspitze und die Glocke klingelt. Dies setzt eine einigermaßen flexible Rutenspitze voraus, wenn auch vorsichtige Bisse erkannt werden sollen. Tipp: Entferne deine Glocke vor dem Auswerfen und vor dem Einholen der Angel. Sonst landet die Glocke beim Wurf im Wasser und das konstante Klingeln der Glocke beim Einholen kann andere Angler am Wasser schnell stören. Vor allem beim Aal- oder Welsangeln sind Glöckchen beliebt.
- Elektronische Bissanzeiger: Diese stellen die moderne Version der Aalglocke dar. Bei elektronischen Bissanzeigern läuft die Schnur über ein kleines Rad mit einer sensiblen Lichtschranke. Häufig wird zusätzlich ein Gewicht in die Schnur gehängt, der sogenannte “Swinger”, um die Schnur gespannt zu halten. In Stillgewässern funktionieren diese Bissanzeiger jedoch auch bei loser, nicht gespannter Schnur. Sobald der Fisch deinen Köder und damit die Schnur bewegt, erzeugt das Gerät ein (bisweilen sehr lautes) Piepsen und ein Licht blinkt auf. Die Tonhöhe und Lautstärke lassen sich häufig individuell einstellen. Die einzige Voraussetzung ist, dass der Fisch die Schnur bewegen kann. Das bedeutet, dass entweder deine Rolle über eine Freilauf-Funktion verfügen muss, oder du musst Rollenbügel bzw. Schnurbremse öffnen. Elektronische Bissanzeiger werden häufig beim Karpfenangeln sowie beim Angeln mit dem toten Köderfisch verwendet.