Saskias Weg vom Lernen zum Angeln

Erstellt von Marija Tojagic |

Eigentlich wollte Saskia bei Fishing-King nur den Angelschein machen und am Wasser durchstarten. Heute steht sie für ein Survival-Abenteuer vor der Kamera und erzählt, wie das Angeln sie persönlich verändert hat.

Vervollständige den folgenden Satz:

Angeln bedeutet für mich …

… Teil eines Kreislaufs zu sein. 

Das klingt jetzt vielleicht plakativ, aber beim Angeln ist es der einzige Moment, in dem ich als Stadtmensch tatsächlich Teil von einem Kreislauf bin, bei dem ich mir meine Nahrung selbst beschaffen kann. Ich kann die Freiheit genießen, ich bin in der Natur, und ich hole ein Lebewesen aus dem Wasser, was ich später zubereite und zu mir nehme. Und das habe ich mit meinen eigenen Händen erlegt! Das habe ich selbst geschafft! Ja, ich glaube einfach, man fühlt sich mehr eins mit der Natur. Ich kann mir vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die das nicht nachvollziehen oder nicht verstehen können. Aber für mich als Anglerin ist es genau das.

In ihrem Job bei Fishing-King ist es Saskia gewohnt, mit Menschen zu arbeiten und beim Angeln hat sie gelernt, mit sich selbst im Einklang zu sein. Was als neugieriger Einstieg in die Welt des Angelns begann, wurde zu einer echten Leidenschaft. Jetzt nimmt sie die Zuschauer mit auf ihr bisher größtes Abenteuer: ein Survival-Format, das zeigt, wie viel Disziplin, Geduld und Willenskraft in einer Anglerin stecken. Wir haben mit ihr über ihren Weg vom Angelschein zum Survival-Abenteuer gesprochen und sie gefragt, wie das mit dem Angeln eigentlich angefangen hat und was sie Anfängerinnen raten möchte, denn:

„Am Anfang wollte ich einfach nur den Angelschein machen“, erzählt sie. „Aber sobald ich das erste Mal am Wasser saß, wusste ich: Das hier wird mehr als ein Hobby.“

Wer bist du und wie kamst du zum Angeln?

Hallo, ich bin Saskia Braun-Baer, 32 Jahre jung und ich lebe in der besten Stadt Deutschlands: Köln. Bei Fishing-King bin ich als Mädchen für alles für unser Team verantwortlich und stand aber sogar auch schon vor der Kamera. Meine Motivation, mit dem Angeln anzufangen. Am Anfang stand dieses Versprechen während meiner Bewerbungsphase, den Angelschein zu machen.

War der Job bei Fishing-King also der Auslöser, dass du gesagt hast: Ich will angeln lernen?

Ja, tatsächlich liegt es ja auf der Hand, dass wenn man bei Fishing-King arbeitet, man natürlich den Angelschein macht. Aber die Motivation hatte ich vorher schon. Vor ein paar Jahren hatte sich mein Freund das mal gewünscht, dass wir zusammen angeln gehen und ich hatte einen Kumpel, der auch im Profiangelbereich unterwegs ist. Ihn hatte ich gefragt, ob er uns mal mit an einen See nehmen und uns das mal zeigen kann und da waren wir dann für einen Tag an einem Forellenteich. Er hat uns da so ein bisschen die Basics gezeigt und ich muss sagen, da hatte ich schon so ein bisschen Blut geleckt, das war schon cool. Doch dann kam Corona und irgendwie hatte sich das dann verflüchtigt und man hat dann doch irgendwie andere Hobbys in einer Großstadt wie Köln. Jedenfalls hatte sich das dann verflogen, bis mir von besagtem Freund das Stellenangebot bei Fishing-King gezeigt wurde. Und dann habe ich mich beworben und es hieß im Bewerbungsprozess, dass es schön wäre, den Angelschein mit dem Onlinekurs zu machen. Gesagt, getan..

“Als ich verstanden habe, dass es darum geht, welchen Fisch ich fangen will und dass der verschiedene Gewichte oder was auch immer hat, hat mir das geholfen.” 

Saskia von Fishing-King

Thema: Angeltheorie & Lernen

Wie war dein Start in die Theorie? Was lief gut, was war schwer?

Mein Start war ziemlich leicht. Ich hatte mir direkt einen Zugang gemacht, die App heruntergeladen und gesagt, ich werde das durcharbeiten. Ich wusste aber auch, dass in Köln erst drei Monate später Termine zur Fischerprüfung angeboten wurde. Ich habe es vor mir hergeschoben und gesagt, ich muss es bis dahin gelernt haben. Am Anfang habe ich langsam gemacht, weil ich dachte, wenn ich es jetzt lerne, vergesse ich es vielleicht wieder. 

Zwei Wochen vor der Prüfung war ich wegen einer Operation im Krankenhaus und hatte da natürlich Zeit, während ich im Krankenbett lag. Also habe ich in vier Tagen das gesamte Material angeschaut, alle Fragen beantwortet und gelernt. Dann, am Tag vor der Angelscheinprüfung habe ich noch mal den Rutenbau detaillierter gelernt und dann ging es auch schon los.

Gab es ein Thema im Onlinekurs, das dich echt überrascht oder sogar überfordert hat? 

Überrascht hat mich eigentlich nichts, weil es direkt am Anfang ein Erklärvideo gibt, wo erklärt wird, was einen im Onlinekurs zum Angelschein erwartet. Da wurde mir direkt gesagt, dass ich Fische erkennen, eine Rute zusammenbauen, die Gesetzeslage kennen, etwas über Naturschutz lernen, Knoten binden und so weiter muss. Deshalb gab es keine Überraschung mehr, als ich das Material durchgearbeitet habe. 

Was mich anfangs etwas überfordert hat, waren die vielen Fische. Ich weiß nicht mehr, wie viele es genau waren, aber sagen wir mal 45? Wenn man neu in dem Thema ist und vorher noch nicht geangelt hat, sehen die Fische zuerst alle gleich aus, alle mit Kopf und Flossen. Die Farben unterscheiden sich natürlich auch, aber auf den ersten Blick dachte ich erst einmal: “Um Gottes Willen, wie soll ich die alle unterscheiden können?” Das hat sich dann aber durch die Videos und die Beschäftigung mit den Fischen geklärt. Für mich waren die Eselsbrücken sehr hilfreich. Mittlerweile erkenne ich Fische tatsächlich nur anhand dieser. Aber jeder lernt anders und für mich war das ein super Erlebnis, das mir die Angst vor der Menge an Infos auf jeden Fall genommen hat.

Gab es weitere Lektionen, für die du richtig büffeln musstest?

Wo ich richtig knobeln musste, war bei den Ruten: Es gibt zehn verschiedene Ruten, die man in NRW für den Angelschein online lernen muss. Da ich nur einmal am Wasser gestanden habe, mit einer Rute, die mir in die Hand gedrückt wurde, wusste ich, dass es die einzelnen Komponenten gibt: Rute, Rolle, Schnur, vielleicht noch ein Blei und ein Köder. Aber die dann noch mal wirklich auseinander zu klamüsern, das hatte ich mir einfacher vorgestellt. Ich dachte, ich lerne die auswendig.

Wie hast du es dennoch geschafft, den Rutenbau zu lernen?

Was mir wirklich geholfen hat, war, mich damit zu beschäftigen, warum eine Rute, mit der ich eine Forelle fangen möchte, so aufgebaut sein muss. Ich habe mich damit beschäftigt, warum sie dieses Wurfgewicht haben muss, warum man diese Schnur haben muss, warum dieser bestimmte Köder. Als ich verstanden habe, dass es darum geht, welchen Fisch ich fangen will und dass der verschiedene Gewichte oder was auch immer hat, hat mir das geholfen. Da musste ich büffeln, aber als ich verstanden habe, warum das wie sein muss, war auch das einfach.

“Und als dann der Zielfisch gebissen hat, mein erster Fisch, ein Hecht, das war Wahnsinn. Da kribbelt der Körper, man hat einen Adrenalinstoß, die Euphorie kickt.”

Saskia von Fishing-King

Thema: Persönliche Erlebnisse & Aha-Momente

Wie fühlte sich dein erster Tag am Wasser an, mit Rute, Köder, allem drum und dran?

Wie schon erwähnt, war ich das erste Mal am Wasser mit einem Bekannten, der mir alles zusammengebaut und mir die Rute in die Hand gedrückt hat. Er hat gesagt, wirf das ins Wasser und dann hat was gebissen. Das war ein super Erlebnis. Meinen ersten richtigen Tag als Anglerin am Wasser würde ich aber mit meinem Partner festsetzen. Wir waren an einem privaten See und haben erst einmal auf Köderfische gestippt. Als da der erste gebissen hat, war das richtig cool. Ich hatte mich mega gefreut. Und als dann der Zielfisch gebissen hat, mein erster Fisch, ein Hecht, das war Wahnsinn. Da kribbelt der Körper, man hat einen Adrenalinstoß, die Euphorie kickt.

Das ist spannend, erzähl doch mal genauer wie das mit deinem ersten Fang lief.

Es war richtig krass. Vor allem, weil ich noch nicht wusste, was ich da tue. Ich habe einfach reingeworfen und probiert. Ich habe gelernt, Übung macht den Meister. Als Angel-Anfängerin weiß man das noch nicht. Dann hat er gebissen, ich war am Drillen und wusste nicht, was ich tun soll. Wir haben ihn dann gemeinsam gelandet und haben alles so gemacht, wie ich es im Onlinekurs gelernt habe.

Anschließend habe ich mein erstes Fangbild in unseren Teamchat geschickt mit der Nachricht: "Leute, mein erster Raubfisch!" Das Team war total begeistert. Da war auf jeden Fall Passion im Spiel. Was wichtig ist, wenn man das erste Mal am Wasser steht, ist, dass man nicht alleine ist, sondern jemanden dabei hat, der einem sagen kann: "Halt die Schnur stramm!" oder "Der Köder muss so an den Haken." 

Sinnvoll ist auch der Praxistag. Ich hatte ihn übersprungen, weil ich im Krankenhaus lag und er ja in NRW freiwillig ist. Ich dachte, die Prüfung schaffe ich auch so. Man schafft die Prüfung auch ohne, aber ich würde empfehlen, den Praxistag mitzunehmen, einfach für die Praxis und ein sicheres Gefühl beim ersten Mal am Wasser.

Gab es beim Angeln lernen so etwas wie ein Aha-Erlebnis für dich?

Mein größtes Aha-Erlebnis war, dass man sich wirklich intensiv mit dem Thema Angeln befassen muss. Die Theorie zum Angelschein ist nicht nur eine Sammlung von Fragen, die man auswendig lernt, sondern man muss verstehen, wie ein Ökosystem zusammenhängt. Alles, was man am Wasser tut, hat einen Einfluss auf den Rest. 

Das gilt auch fürs Angeln: Wenn ich das falsche Gewicht verwende und mein Köder zu weit am Grund liegt, kann ich keine Fische fangen, die eher an der Oberfläche jagen und umgekehrt. Alles hängt miteinander zusammen und man muss es wirklich verstehen, nicht nur die Theorie stumpf lernen. Ich finde, unsere Videos machen das ganz gut. Sie erklären die Zusammenhänge sehr anschaulich.

"Alles hängt miteinander zusammen und man muss es wirklich verstehen, nicht nur die Theorie stumpf lernen."

Saskia von Fishing-King

Thema: Das soziale Umfeld & Selbstwahrnehmung

Wie hat dein Umfeld reagiert, als du mit dem Angeln angefangen hast?

Ja, mein Umfeld war auf jeden Fall überrascht. Wenn man mich sieht und kennenlernt, würde man nicht im ersten Moment an jemanden denken, der gerne seine Freizeit in der Natur verbringt oder mit glitschigen Fischen oder Maden, die sie auf Haken spießt. Ich bin doch eher so der typische Typ Frau, der gerne shoppen geht und sich für Mode interessiert. Deshalb waren sie sehr überrascht. Aber nichtsdestotrotz finden es zum Beispiel alle Kumpel meines Freundes total Klasse, dass er eine Partnerin hat, die mit ans Wasser geht.

Dann lass uns gerne darüber weitersprechen: Wie hast du dich als Frau/Anfängerin in der Angelszene bisher gefühlt?

Auch da: Wenn ich Leuten erzähle, dass ich Anglerin bin, kommt oft die Frage: "Echt? Ist die Szene nicht total männerdominiert?" Und da muss ich immer sagen: Ja, leider. Auch bei uns im Unternehmen haben wir eine viel höhere Anzahl an Männern, was die Szene einfach widerspiegelt. Letztes Jahr im Dezember durfte ich an der Angelwelt Berlin Messe teilnehmen, als Mitarbeiterin an unserem Stand, und auch da. 

Eine genaue Zahl kann ich nicht nennen, aber vom Gefühl her würde ich sagen, es waren zu 98 % Männer, die zu uns an den Stand kamen. Deshalb freue ich mich umso mehr, wenn ich Anglerinnen treffe. Es ist nicht nur ein cooles Hobby an sich, sondern man ist auch einfach draußen in der Natur. Ich kann mich zum Beispiel an den See legen mit einer Liege, meine Ansitzrute ins Wasser stellen und mich sonnen und ein Buch lesen. Das ist kein Unterschied, als wenn ich mich in den Garten in die Sonne lege. Es ist genauso entspannt. 

Und für Leute, die es ein bisschen wilder mögen: Man muss nicht Ansitzangeln, man kann auch auf Raubfisch gehen. Das ist etwas aktiver, denn man die ganze Zeit in Bewegung bleiben. Außerdem finde ich, dass es ein richtig cooles Hobby ist, das man auch mit anderen zusammen ausüben kann. Wie oft sitze ich mit einer Gruppe von Freunden am Wasser, trinke ein Bierchen, grille abends und wir erzählen uns Geschichten! Auch als soziales Hobby finde ich es richtig cool. Ich finde es schade, dass es von Frauen noch nicht so angenommen wird und ich würde gerne mehr dafür tun, dass mehr Frauen ans Wasser gehen.

Abgesehen von deinen Freunden: Hast du  Kontakte zu anderen Anglern geknüpft, online oder am Wasser?

Das kann ich bejahen. Natürlich ist es für mich als Mitarbeiterin bei Fishing-King einfacher, weil wir auf Messen unterwegs sind, man uns kennt und man in Kontakt kommt. Aber ich muss auch sagen, gerade als Frau in der Szene habe ich schon Kontakt zu anderen Anglerinnen geknüpft und mit ihnen schon Diskussionen geführt, wie man mehr Frauen zum Angeln bewegen könnte. Da ist eine ziemlich coole Community entstanden. In meinem normalen sozialen Umfeld in Köln, auf Partys oder so, wenn das Gespräch auf meinen Job kommt, sagen viele: "Ach, Fishing-King? Da habe ich meinen Schein gemacht! Ach, cool!"  Man kommt dann so ins Gespräch und es gibt viel mehr Leute, die angeln, als ich geglaubt habe.

Als ich mit der Branche noch nichts zu tun hatte, war das für mich eine kleine Nische und mittlerweile weiß ich, wie viele Millionen Menschen dieses wunderbare Hobby haben. Es ist auch richtig cool, wenn ich im Sommer am Rhein spazieren gehe und die Leute mit ihrer Rute am Wasser sehe. Man läuft vorbei, man grüßt sich, “Petri Heil” und man wird zurückgegrüßt. Und mit einem einfachen "Hey, und? Wie beißt der Fisch heute?” oder “Schon was gefangen?" kommt man super schnell ins Gespräch und das finde ich einfach richtig cool.
 

Saskias 3 Tipps für Angel-Anfängerinnen

Natürlich kann ich nur Werbung für uns und für dieses Hobby machen. Und ich würde die Frage stellen: “Was hindert dich daran, das zu lernen?”. Man kann doch im Leben nie auslernen und ich finde, man kann dieses Hobby einfach mal versuchen. Mit Glück hat man eine neue Beschäftigung, vielleicht sogar eine neue Passion entdeckt. Und wenn nicht, dann hat man es zumindest versucht. Ich würde da ganz pragmatisch an die Sache rangehen und einfach sagen: "Lern angeln, vielleicht gefällt es dir ja." Du kannst in diesem Fall nur gewinnen, denn auch wenn du kein Angler wirst, hast du was über das Thema und die Natur gelernt.

Vor dem Angelschein, war mir nicht bewusst, dass man nicht einfach überall, wo Wasser fließt, angeln darf. Ich habe zum Beispiel gehört, dass man in Holland oder anderen Ländern auch ganz ohne Angelschein angeln darf. Das heißt, dort haben die Menschen keine Ausbildung und wissen nicht, wie sie einen Fisch fachgerecht versorgen sollen. Ich glaube, dass viele, die zum Beispiel schon mal in Holland geangelt haben, dann den Angelschein in Deutschland machen und merken: “Oh, so hätte ich vielleicht mit dem Fisch nicht umgehen dürfen, oder das war gesetzlich nicht konform.”

Angeln ist einfach so ein tolles Hobby ist, in dem man so viel mit Naturschutz zu tun hat, dass man sich einfach mit der Natur verbunden fühlt. Hätte ich das früher gewusst, dann hätte ich früher mit dem Angeln angefangen.
 

Tatsächlich hatte ich beim Angeln so ein bisschen Bammel davor Maden oder Würmer als Köder zu verwenden und die auf den Haken zu stecken, weil ich da doch dachte: "Iih, Würmer!" Aber das war ganz schnell vergessen. Das ist für mich überhaupt kein Thema mehr. Und auch das waidgerechte Versorgen des Fisches habe ich mir eigentlich viel emotionaler vorgestellt.

"Lern angeln, vielleicht gefällt es dir ja." 

Saskia von Fishing-King

Saskias Geschichte zeigt, dass Angeln weit mehr sein kann, als ein Hobby. Ihr erster Fang war ein Hecht, welcher wird deiner sein? Mach jetzt den ersten Schritt und starte, wie Saskia online mit dem Angelschein. Und wenn du dich zunächst über das Angeln informieren möchtest, findest du bei uns alles, was du brauchst:

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