Die 5 besten Zander Tipps für Einsteiger

Du bist auf der Suche nach den besten Zander-Tipps für Einsteiger? Dann lies unbedingt weiter. Denn für die Beantwortung der Frage, welche 5 Fehler Zander-Einsteigern den Fang verderben, hat sich Hubertus einen prominenten Experten an die Seite geholt: Jörg Strehlow. Er ist seit 1993ern als Autor für Blinker und Fachbücher bekannt und gibt sein Wissen als Dozent in der Fishing-King-University weiter.

Jörgs Top 5  Zander-Tipps

Wenn du auf Zander gehen willst, können dir die Empfehlungen eine große Hilfe sein und helfen, um die fünf häufigsten Fehler zu vermeiden:

  • Falsche Bremseinstellung
  • Ungünstige Schnur-Wahl
  • Schnurabrisse durch Hänger
  • Hektische Köderführung
  • Unklare Bisserkennung

Mit Jörgs Kniffen aus gut 25 Jahren und seine erprobten Tipps kannst du den schlauen Räuber überlisten und an den Haken locken.

Immer locker bleiben – aber nicht bei der Bremse

In seiner Guiding-Praxis erlebt Jörg immer wieder, dass Angler die Bremseinstellung zu weich wählen und sich dann über Fehlbisse ärgern. Was bei Forellen mit weichem Maul ok ist, funktioniert nämlich beim Zander gar nicht. Der Räuber hat ein hartes Knochenmaul, so dass nur ein herzhafter Anhieb Erfolg verspricht. Ist die Bremse dann zu weich eingestellt, verpufft die Wirkung deines Anhiebs und der Fisch ist weg.

Das ist schade – vor allem wenn alles andere richtig gewählt ist (harte Rute, geflochtene – und damit nicht dehnbare – Schnur).

Mit der richtigen Schnur läuft’s wie am Schnürchen

Ein Fehler, der ebenfalls schnell zu Frust führt, ist die falsche (zu dünne) Schnur. Das erlebt Jörg bei seinen Guidings immer wieder.

6er oder 8er Schnüre bringen in Verbindung mit den Knoten nicht die nötige Tragkraft. Kommt es durch den Anhieb dann zu einer Schockbelastung, kann die Schnur reißen.

Jörg’s Tipp: Wähle eine 13er bis 15er Schnurstärke. Damit hast du um die 14 Kilo Tragkraft und bist auf der sicheren Seite.

Die Farbe spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Natürlich gilt die Regel „So unauffällig wie möglich fischen“. Sie bezieht sich aber hier nur auf das (Fluorocarbon-)Vorfach.

Die Hauptschnur jedoch ist leuchtend neon-gelb für maximale Sichtbarkeit. Warum das so wichtig ist, erklärt Jörg als Erfinder der „Faulenzer-Methode (der wohl fängigsten Technik beim Spinnangeln auf Zander):
„Einerseits möchten wir mit der auffälligen Schnur natürlich die Bisse erkennen, vor allem aber wollen wir sehen, wann der Köder am Grund angekommen ist.“

In dem Moment, wo nach dem Auswerfen die Schnur erschlafft, weißt du, dass dein Köder Grundkontakt hat. Nun kurbelst du 2 – 3 Umdrehungen ein, damit sich der Köder ein Stück weiter auf dich zu bewegt. Das ist der spannende Moment! Wenn jetzt der Köder in 2 – 3 Sekunden wieder zum Grund sinkt und du dann ein Zucken oder Rucken verspürst, musst du kompromisslos den Anhieb setzen. Lieber einmal zuviel als zu wenig.

Hubertus‘ Tipp: Für noch besseres Erkennen der Schnur und damit der Köderführung sorgt eine Pol-Brille.

Gib Gummi – oder: wie du Hänger und Abrisse vermeidest

Nichts ist ärgerlicher, als wenn du deine Gummiköder durch Hänger in den Steinpackungen verlierst. Dieses leider häufige Phänomen lässt sich aber oft vermeiden.

Als erstes ist Aufmerksamkeit gefragt. Die meisten Hänger passieren nämlich, wenn du unkonzentriert  bist. Du bekommst nicht mit, dass dein Köder schön die Böschung erreicht hat und ziehst so unabsichtlich deine Montage regelrecht in die Steine hinein.

Auch wenn du mit deinem Angelpartner einen Plausch hältst, sollte dein Blick immer an der Rute sein. So bekommst du mit, wenn sich der Köder in die Nähe der Steinböschung bewegt. Dann hebst du die Rutenspitze einfach an. Der Effekt ist, das der Köder nun senkrechter aufsetzt und somit nicht in die Steine gezogen wird.

Immer mit der Ruhe – Zu hektische Köderführung geht am Fisch vorbei

Der Clou der Faulenzermethode ist, dass der Köder immer wieder zum Grund sinken kann. Dies erreichst du, wenn du bei Grundkontakt 2 – 3 Schläge kurbelst und dann wieder auf das Aufsetzen des Köders wartest. Bei zu vielen, schnellen Kurbeldrehungen fischt du am Zander vorbei. Geduld und Ruhe sind gefragt.

Beobachte die Schnur gut und finde deinen Rhythmus. Wenn du eine Rolle mit großer Übersetzung hast, reichen meistens 0,5 bis 1 Schlag schon aus. Der Köder sollte idealerweise eine gute Sekunde zum Absinken brauchen.

Bitte mit viel Gefühl – so spürst du den Biss

Damit du den Biss auch mitbekommst, spielt die richtige Handhaltung eine große Rolle. Am besten hältst du die Rute so, dass der kleine Finger hinter dem Rollenfuß liegt und alle anderen davor. Eventuell kann auch der Ringfinger noch hinter den Fuß, wenn du eine kräftige Hand hast. Wichtig ist, dass du mit dem Zeigefinger gut ans Schnurlaufröllchen bzw. die Schnur dahinter kommst.

Der Zeigefinger wird aber nun nicht verkrampft mit der Schnur ans Blank gedrückt, sondern bleibt vergleichsweise locker: Schnur greifen, Bügel öffnen, auswerfen und den Finger lösen, wenn du merkst, dass der Köder nach vorne schnellen will. Sobald er auf dem Wasser aufkommt, greifst du die Schnur wieder und klappst dann den Bügel zurück. So bleibt die Schnur immer unter Spannung. Das hilft dir, lästige „Perücken“ – also Schnurknäuel – zu vermeiden. Diese sind ärgerlich und führen bei geflochtener Schnur nicht selten zum Totalverlust

Gewöhne dir diese Haltung am besten direkt an. Der Vorteil: Du hast die Rute sicher wie auch stabil in der Hand, kannst gut die Schnur kontrollieren und musst nicht umgreifen.

Lege nach dem Wurf deinen Zeigefinger – eventuell auch den Daumen an den Griff. So hast du eine gute Sensorik, um feines Ruckeln bei einem Biss wahrzunehmen und gleich einen Anhieb setzen zu können.

Im Video unter dem Beitrag kannst du dir alle Tipps noch einmal in Ruhe ansehen. Und zusätzlich gibt es für alle Neugierigen noch ein kleines „Bonbon“: Hubertus darf einmal in Jörg’s Tackle-Box stöbern, was der Profi so an Ködern dabei hat.

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