

Invasive Arten in Deutschland
Wer heute an deutschen Flüssen, Seen oder Kanälen angelt, begegnet nicht nur heimischen Fischen. Immer häufiger machen sich invasive Arten in Deutschland breit, also Tiere und Pflanzen, die ursprünglich nicht hierher gehören und das ökologische Gleichgewicht verändern können. Für uns Angler ist es wichtig, diese Arten zu kennen, denn oft gelten besondere Regeln im Umgang mit ihnen.
Inhaltsverzeichnis - Invasive Arten
Was sind invasive Arten?
Invasive Arten sind Tier- oder Pflanzenarten, die durch menschliches Zutun in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie ursprünglich nicht heimisch waren. Dort vermehren sie sich stark und können heimische Arten verdrängen oder Lebensräume verändern. In Deutschland betrifft das nicht nur Pflanzen wie den Japanischen Staudenknöterich, sondern auch zahlreiche Fische.
Warum sind invasive Arten in Deutschland ein Problem?
Invasive Arten können:
- die Nahrungsketten verändern,
- heimische Arten verdrängen,
- Krankheiten oder Parasiten einschleppen.
Für Angler bedeutet das: Wer invasive Fische fängt, sollte die lokalen Regelungen kennen, denn oft gibt es eine Entnahmepflicht.

Invasive Fische in Deutschland: Beispiele
Für Angler besonders im Fokus stehen natürlich die invasiven Fische bzw die invasiven Fischarten in Deutschland. Dazu gehören:
Beispiele für Invasive Fischarten in Deutschland
- Der Wolgazander: Seit 2010 in Deutschland nachgewiesen. Erkennbar an fehlenden Hundszähnen im Maul und dunklen Streifen bis unter die Seitenlinie.
- Die Schwarzmundgrundel: Verbreitet sich rasant über Rhein und Donau. Durch ihre enorme Anpassungsfähigkeit hat sie sich in vielen Gewässern etabliert.
- Der Signalkrebs und Kamberkrebs: Streng genommen sind das Krebse, die aber für Angler wichtig sind. Sie verdrängen den heimischen Edelkrebs und übertragen die Krebspest.
Diese invasiven Fische Deutschland zeigen, wie unterschiedlich die Auswirkungen sein können, vom kaum spürbaren Nebeneinander bis hin zur echten Bedrohung für heimische Arten.
Der Wolgazander: Gast im heimischen Gewässer
Stell dir vor, du angelst am Kanal, der Köder zupft kaum spürbar und plötzlich hängt ein Fisch am Haken, den du noch nie gesehen hast. Kein Hecht, kein Barsch, kein Zander. Sondern ein Wolgazander.
Er sieht aus wie sein heimischer „Cousin“, aber ohne die typischen Hundszähne. Genau dieser Fang sorgt bei vielen Anglern für Staunen – und manchmal auch für Unsicherheit. Ist er gefährlich für den heimischen Zander? Oder einfach nur ein spannender Bonusfisch?
Der Wolgazander ist ein gutes Beispiel. Ursprünglich aus dem Wolgagebiet stammend, wurde er wohl durch Fehlbesatz eingeschleppt. Seit den ersten Fangmeldungen im Jahr 2010 hat er sich über Kanäle und Flusssysteme bis nach Mitteldeutschland ausgebreitet. Heute taucht er immer öfter in den Fangmeldungen von Anglern auf.
Stell dir zwei Fische nebeneinander vor, einmal der vertraute Zander mit seinen markanten Hundszähnen, daneben der „zahnlose“ Wolgazander mit den tiefen Streifen. Der Unterschied springt dir sofort ins Auge.
Im nachfolgenden Video erklären dir Jörg und Matthias Wissenswertes zum Wolgazander. Sie zeigen dir, wie man ihn fängt, vom Zander unterscheidet und gehen der Frage nach, ob er so gut schmeckt wie der "große Bruder". Lass uns in den Kommentaren wissen, ob du schon mal auf den Wolgazander gestoßen bist und wie du generell mit dem Thema invasive Arten beim Angeln umgehst. Viel Spaß beim Ansehen.

So erkennst du den Wolgazander
- „Maul auf – Hundszähne drin? Dann ist es ein Zander. Keine Hundszähne? Dann Wolgazander.“ So einfach bringt es Biologe Matthias Emrich vom AVN im Video auf den Punkt.
Neben den fehlenden Fangzähnen gibt es weitere Merkmale, die du dir merken kannst:
- Streifenmuster: Deutlich dunkle Streifen, die bis unter die Seitenlinie reichen, fast wie beim Barsch.
- Flossen: Die erste Rückenflosse ist höher als die zweite.
- Kiemendeckel: Rau und stark beschuppt.

Was bedeutet der Wolgazander für unsere Gewässer?
Die große Frage: Gefährdet der Wolgazander unseren heimischen Zander? Bisherige Daten sprechen dagegen. In seinem Ursprungsgebiet lebt er seit Jahrhunderten Seite an Seite mit dem Zander. Und Studien zeigen: Er wird zwar größer als dort, fügt sich aber gut in unsere Ökosysteme ein.
Angler spielen hier eine Schlüsselrolle. Mit Fangmeldungen liefern sie wertvolle Daten für Biologen, die so die Ausbreitung verfolgen können. Jeder Eintrag, jedes Foto hilft, ein klareres Bild zu bekommen. So tragen Angler aktiv zum Monitoring und Schutz unserer Gewässer bei.

Dein 5-Schritte-Plan im Umgang mit invasiven Fischarten
- Regeln beachten: In manchen Gewässerordnungen gilt eine Entnahmepflicht.
- Fang sicher bestimmen: Fang fotografieren, Merkmale prüfen.
- Geräte reinigen: Kein Wasser, keine Köderfische zwischen Gewässern übertragen.
- Fang verwerten: Viele invasive Arten, etwa der Wolgazander, sind hervorragende Speisefische.
- Fänge melden: Viele Angelverbände bitten darum, Fänge invasiver Fische zu dokumentieren. Besonders große Exemplare sind für die Forschung interessant.

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Dein Blick auf invasive Arten und Fischarten
Wo zuvor vielleicht Verunsicherung herrschte, angesichts eines fremden Fischs am Haken, und die Fragen im Kopf: „Darf ich den zurücksetzen?“ oder „Schadet er meinem Gewässer?“ auftauchen, herrscht heute: Klarheit. Du weißt jetzt, wie du den Wolgazander erkennst, wie du ihn fängst, wie du ihn verwertest und dass du als Angler ein wichtiger Teil des Monitorings bist. Aus Unsicherheit wird Sicherheit. Aus Rätsel wird Routine.
Invasive Fischarten wie der Wolgazander sind kein Grund zur Sorge, sondern eine Einladung, dein Wissen und Können zu erweitern. Wer informiert ans Wasser geht, fängt besser, schützt die Gewässer und macht jede Angel-Session ein Stück spannender.
FAQ: Invasive Arten in Deutschland
Invasive Arten sind fremde Tier- oder Pflanzenarten, die in ein neues Gebiet gelangen und dort Schaden anrichten können, ökologisch oder wirtschaftlich. Es sind Arten, die nicht heimisch sind und das ökologische Gleichgewicht stören können, durch Konkurrenz, Krankheiten oder starke Ausbreitung.
So werden heimische Arten bezeichnet, die seit jeher Teil des Ökosystems sind und im Gleichgewicht mit anderen Arten leben.
In Deutschland sind mehrere Hundert Tier- und Pflanzenarten als invasiv eingestuft, darunter über ein Dutzend Fischarten. Das Bundesamt für Naturschutz listet mindestens 168 Tier- und Pflanzenarten auf, die nachweislich negative Auswirkungen haben oder haben könnten. In der gesamten EU sollen es sogar rund 12.000 gebietsfremde Arten sein, von denen etwa 15 Prozent als invasiv und potentiell schädlich eingestuft werden. Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/invasive-arten/unionsliste.html, Stand: Sep 2025
Bekannte Beispiele für invasive Fische sind der Wolgazander, die Schwarzmundgrundel, Signalkrebs, Kamberkrebs. Es gibt aber auch invasive Pflanzenarten, wie die Herkulesstaude.
Invasive Fische sind Arten, die nicht in Deutschland heimisch sind und sich stark ausbreiten. Beispiele sind, u.a.: der Wolgazander, die Schwarzmundgrundel oder der Sonnenbarsch.
Ob eine invasive Art entnommen werden muss, hängt von den jeweiligen Vorschriften ab. Viele invasive Fische in Deutschland unterliegen einer Entnahmepflicht.
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